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Aus dem Tagebuch ...

... ein Ausflug wie er sich wirklich so abgespielt hat ...
14. September 2020. Der Wetterbericht prophezeit eine letzte Hitzewelle für die nächsten Tage. Das nutze ich für Beobachtungen und Kartierung. Die Ausrüstung und Vorratsrationen habe ich bereits am Vortag zusammengespackt.
Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker. Es ist noch dunkel.
Voller Erwartung hüpfe ich aus dem Bett und mache mir ein Knupsermüsli mit Bananen und Rosinen und schlürfe heißen Kaffee.
Gegen 6:15 Uhr verlasse ich die Wohnung, schnappe mein Fahrrad und stelle dichten Nebel fest. Auf ins Natuschutzgebiet! Die Sonne bricht langsam durch die Wolken. Ich radele an Feldhasen und Fasanen vorbei. An der Hamme tummeln sich in dieser bezaubernden Morgenstimmung einige Enten. In der Ferne hört man Seeadlerrufe...

Auf halben Weg zu meinem angestammten Versteck, fällt mir eine mit Tau bedeckte Heidelibelle auf. Das hat sich schon gelohnt!
Überall singen die Vögel. Ein Teichrohränger "kekt" im Schilf.
Als ich mein Fahrrad ablege, huscht ein Hermelin ins hohe Gras. Am Ziel werfe ich mir ein Tarnnetz über und nehme die Beobachtungsstellung auf dem Hocker ein.
Ein Buntspecht ist auch schon da. Mehrere Steinschmätzer sammeln sich auf den kahlen Baumspitzen, wahrscheinlich Fernweh. Das sind schöne Fotos, denke ich mir.


9 Meisen jagen verspielt von Ast zu Ast und 2 Laubsänger gesellen sich dazu. Plötzlich tauchen 4 Erlenzeisige auf und machen es sich kurz gemütlich, während ein Paraglide-Mobil leise vorbeisegelt.




8:30 Uhr, die Meisen haben immer noch Spass, da bemerke ich eine Drossel auf einem Ast.
Ein paar Bäume weiter singt ein Rotkehlchen in der Morgensonne. Jetzt sind es schon 2 Spechte. Einer sieht etwas kleiner aus. Auf dem Foto sehe ich, dass es sich um einen Kleinspecht handelt.
Wunderbar, den habe ich noch nicht fotografiert.

Unerwartet sammeln sich ca. 1 Dutzend Rauchschwalben und umkreisen mein Versteck.
Ein Vogel an einer Weide fällt mir auf. Eine Mönchsgrasmücke. Ich versuche mich nicht bemerkbar zu machen. Wiedermal frage ich mich um welche merkwürdige Ammer es sich dort handeln könnte, die ich noch nicht gesehen habe. Da muss ich nachforschen. Das Foto wird helfen. Einige Gänse ziehen nach Süden. Später sehe ich 3 Kormorane.

Mittlerweile sind auch die Baumpieper und Dorngrasmücken, die ich hier im Sommer immer sehe, eingetroffen. Die Steinschmätzer scheinen mich nicht zu bemerken. Mit einem Mal wird es ruhig und das Singen der Vögel verstummt. Ich nehme große Schatten wahr. Ein Bussardpaar macht es sich bequem. Wieder schöne Fotos, stelle ich fest. Irgendwann machen sie sich davon. Die Steinschmätzer kommen wieder, ich sehe sie nicht sehr oft so hoch. Ein Kolkrabe ruft.

10 Uhr, jetzt fliegen Libellen und viele Falter, darunter der kleine Feuerfalter, zielgenau Blüten an. Die eher kleinen Grauschnäpper habe ich fast übersehen. Ab und zu setzten sich Buchfinken und Stieglitze kurz nieder. Die Steinschmätzer sind heute aber genügsam. Es wird heiß, ich möchte wieder nach Hause. Überall auf dem Rückweg sieht man Tandem und Paarungsräder, die Libellen scheinen die letzte Zeit gut zu nutzen. Heidelibellen, grüne und Herbstmosaikjungfern. Ich versuche noch einige Fotos von den Paarungsrädern zu machen.

11.30 Uhr, es hätte nicht besser laufen können... Doch! Meine Aufmerksamkeit wird von einem auffälligen Schrei geweckt. Ich bin nervös. Da sitzt tatsächlich ein Fischadler auf dem Ast des toten Baumes. Ich bin aufgeregt, will ihn nicht verjagen. Die Fotos sind nicht nur wegen der schlechten Lichtverhältnisse eher mäßig. Irgendein Motor mischt die Atmosphäre auf. Der Adler wird nervös und ein alter Trecker biegt in das NSG. Der Adler fliegt auf den nächsten Strommast, und ich versuche den vorbeifahrenden Trecker einzuholen, da ich mein Fahrrad mitten auf den Weg zurückgelassen hatte um den Adler aus der Deckung zu sehen.

Blaukehlchen und Braunkehlchen sind wohl schon gen Süden, Wanderfalke und Ringelnatter, die man hier hin und wieder sieht, sind mir heute nicht begegnet.
Ich verlasse mit einem zufriedenem Lächeln die Bühne in den Hammewiesen und bin gespannt auf die Fotos ... diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen!
Ich bin gerne in diesem supfigen Suksessionsgebiet, man sieht fast immer einen neuen Vogel ... heute waren einige gefährdete oder FFH Arten dabei. Es gibt bestimmt Ornis die mehr erfassen, aber ich erfreue mich auch an der kleinen Vielfalt, die ich versuche in diesem Text zu vermitteln ... hier waren es mindestens 20 Vogelarten in 5 Stunden, die man lange beobachten konnte ... Ringeltauben und Krähen nicht mitgezählt.
Hier noch die restlichen Fotos vom Tag, von denen, die im Text erwähnt sind:
Es lohnt sich, immer eine Kamera dabei zu haben ;)

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